Beerfelden. Die Arbeiten gehen in die Endphase. Seit einem Monat sind die Mitglieder des Arbeitskreises Waldseebad bereits am Werkeln, um das 1935 stolze 90 Jahre alt werdende Freibad wieder fit für die neue Saison zu machen. Denn am Wochenende nach dem Brunnenfest, also in wenigen Tagen, ist Eröffnung geplant.
Das Waldseebad verlangt den Mitgliedern des Arbeitskreises regelmäßig im Frühjahr immer viel Arbeit ab. Knapp zwei Monate lang ziehen sich die Einsätze hin, bis die Pforten für die Sonnenanbeter geöffnet werden, die das kühle Quellwasser zu schätzen wissen. Helfer sind immer willkommen, wenn es bis dahin kommenden Samstag wieder um 10 Uhr losgeht. Denn es ist ja nicht allein mit der Instandsetzung des Beckens getan – auch das Umfeld will in Schuss gehalten werden.
Wenn die Mitglieder des Arbeitskreises Waldschwimmbad einen Wunsch frei hätten, dann würden sie sich eine Sanierung der Beckenwände wünschen. Denn die ist mit Rissen übersät und gerade im unteren Bereich „wasserdurchlässig“ geworden. Kein Wunder angesichts des hohen Alters. „Wir kriegen das aber natürlich auch mit Ausbessern hin“, betont die Vereinsvorsitzende Ina Bottelberger.
Alle Jahre wieder seit Gründung des Vereins vor 21 Jahren ist ein umfangreicher Frühjahrsputz notwendig. Laub aus dem Unterholz rausrecheln, Brombeeren zurückschneiden, Bäume stutzen stehen unter anderem an. Die Arbeitseinsätze sind mal besser, mal weniger gut besucht. Einer im April musste wegen Wintereinbruch sogar ganz ausfallen. Beim aktuellen war die Resonanz sehr gut, freut sie sich.
„Wenn jeder, der übers Jahr das Schwimmbad nutzt, einmal mit anpackt, werden die Arbeiten auf viele Schultern verteilt“, hofft Bottelberger immer auf Unterstützer. Im Becken wurden zwischenzeitlich die Löcher ausgebessert und zugespachtelt. Das Streichen stand jetzt gerade an, denn die Farbe blättert in schöner Regelmäßigkeit ab.
Am kommenden Samstag wird gemäht, auch den Maulwurfshügeln rücken die Aktiven zu Leibe. Daneben wird die Sense ausgepackt und werden die Wege gekehrt. Die „Schlucht“ entlang des Pfads hoch zum Parkplatz an der B 45 wird ebenfalls gesäubert. Es geht dann in die Endphase: Becken ausspritzen und kurz danach mit Wasser befüllen – in der Hoffnung, dass bis zur Eröffnung alles vollgelaufen ist.
Über die Jahre hinweg haben die Ehrenamtlichen immer wieder am Erscheinungsbild gefeilt. Die Terrasse wurde frisch gepflastert, drei Sonnendecks zum Liegen gebaut, ein Beachvolleyball-Feld angelegt, neue Toiletten geschaffen, Zweirad-Parkplätze mit Drainage und Kies hergestellt und die Zufahrt erweitert, damit dort besser geparkt werden kann. Neu ist eine Rutsche.
Vom städtischen Bauhof wurde in der vergangenen Zeit bereits das Beachvolleyballfeld erneuert und ein Zaun oberhalb angebracht. Ab und zu sind auch mal die alten Mülltonnen dran, denen eine eifrige Helferin gerade mit der Flex zu Leibe rückt.
Die besondere Lage des Waldseebads, das 50 Meter lange Becken, die Liegewiesen, die niedrigen Eintrittspreise und der ungezwungene Charakter haben ihm bis nach Heidelberg, Darmstadt oder in den Kraichgau den Ruf eines Kleinods eingebracht, für das Ruhesuchende gerne auch einmal ein paar Kilometer mehr fahren. Natürlich muss man das erfrischende Quellwasser mögen.
Infos: http://www.stadt-oberzent.de/tourismus/schwimmbaeder/waldseebad-beerfelden/